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Aus einem Abstand von 50 Jahren versucht sich der Erzähler an seine quasi elternlose Jugend in Paris zu erinnern, in der drei Frauen eine maßgebliche Rolle spielten: die Esoterikspezialistin Madeleine Péraud, die impulsive Madame Hubersen und eine Mörderin, der er zur Flucht verhalf.

Nach "Damit du dich im Viertel nicht verirrst" das nächste Buch des Nobelpreisträgers. Ein Mann spaziert in seiner Erinnerung durch das Paris der 1960er-Jahre. Eigentlich längst vergessene Frauen tauchen vor seinem inneren Auge auf. Schritt für Schritt nähert er sich einer namenlosen Frau, die aus Versehen einen Mord begangen hat. Der Erzähler hilft ihr beim Abtauchen und ahnt, dass dies das Ende seiner Jugend ist. Wie schon in seinen früheren Romanen lässt P. Modiano in seinem unverkennbaren, schwebenden Tonfall vor den Augen des Lesers das Bild von einem längst vergangenen Paris entstehen. Autobiografisches vermischt sich mit hinzuerfundenen Episoden und Figuren. Auch wenn man sich als Leser anfangs fragt, wo die Reise eigentlich hinführt und man sich genau, wie der Erzähler erst Stück für Stück an die "schlafenden Erinnerungen" herantasten muss, nimmt einen das kleine Buch von Anfang an gefangen. Ein typischer Modiano, auch gut geeignet als Einstieg in sein Werk. Natürlich ein Muss.